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Best of Space präsentiert innovative Produkte auf „What`s next in space“ im bayrischen Landtag am 8. Juli 2019

Inhalt der Veranstaltung war die Diskussion eines neuen Kurses für die deutsche Raumfahrt 50 Jahre nach der Mondlandung anhand der Fragen: Wie sind Deutschland und Bayern aufgestellt bei der Zukunftstechnologie Raumfahrt? Wo liegen die größten Chancen? Wo besteht Handlungsbedarf? Wo muss die Politik mit Hand anlegen und unterstützen?

Veranstalter:

  • Dr. h. c. Thomas Sattelberger MdB, Sprecher für Innovation, Bildung und Forschung der FDP-Bundestagsfraktion, Wahlkreis München-Süd
  • Dr. Wolfgang Heubisch MdL, Vizepräsident des Bayrischen Landtags, Bayrischer Staatsminister a.D. für Wissenschaft, Forschung und Kunst
  • Prof. Dr. Ernst Messerschmid, deutscher Physiker und Astronaut (1985)
  • Dr.-Ing. Ernst K. Pfeiffer, Vorsitzender des Verbands mittelständischer Raumfahrtunternehmen „Best of Space“

Im Rahmen des Programms stellten ausgewählte deutsche mittelständische Raumfahrt-Unternehmer im Form von High-Tech-Pitches ihre herausragenden Produkte und Leistungen vor.

Thomas Sattelberger MdB
Dr. Wolfgang Heubisch MdL (rechts)
Ernst Pfeiffer, HPS
Prof. Dr. Ernst Messerschmid
Kolja Nicklaus, STI
Prof. Klaus Schilling, ZfT
Matthias Kroedel, ECM
HPS: Marina Plöckl und Thomas Sinn präsentieren eine Leichtbau-Antenne
Das Auditorium

Abschließend präsentierten die Akteure 7 Forderungen an die bayrische Landesregierung und die Bundesregierung, siehe folgende Pressemitteilung:

„Brauchen mehr Anstrengungen
für Innovation in der Raumfahrt“

Mittelständische Raumfahrt-Unternehmen, Wissenschafts- und Innovationspolitiker verlangen gemeinsam von Bundesregierung und Bayerischer Staatsregierung mehr Engagement für Zukunftstechnologien in der Raumfahrt.

Berlin/München, 8. Juli 2019. Anlässlich des 50. Jahrestags der ersten Menschen auf dem Mond fordern

  • Ernst K. Pfeiffer, Vorsitzender des Verbands mittelständischer Raumfahrtunternehmen „Best of Space“
  • Thomas Sattelberger MdB, Sprecher für Innovation, Bildung und Forschung der FDP-Bundestagsfraktion, Wahlkreis München-Süd
  • Wolfgang Heubisch MdL, Vizepräsident des Bayerischen Landtags; Bayerischer Staatsminister a.D. für Wissenschaft, Forschung und Kunst

gemeinsam die Bundesregierung und die Bayerische Staatsregierung auf, ihr Engagement für die mittelständische deutsche Raumfahrt deutlich zu steigern.

Unter anderem fordern sie Lösungswege gegen den zunehmenden Weltraummüll, einen eigenen deutschen Experimentiersatelliten, mehr KMU-Beteiligung an Weltraummissionen, neue Finanzierungswege vor allem für KMU-Raumfahrtunternehmen sowie eine weltweit sichtbare Stärkung deutscher Raumfahrt-Cluster.

Ernst K. Pfeiffer: „Die USA haben auf bislang beispiellose Weise von ihrem Mondprogramm profitiert – gerade auch ihre irdische Industrie. Deutschlands Wohlstand hingegen fußt noch immer maßgeblich auf den Leistungen mittelständischer Hidden Champions hierzulande. Raumfahrt ist heute eine Generalschlüssel-Technologie, die uns branchenübergreifend voranbringen kann und muss – mit dem Mittelstand als innovativem Schrittmacher. Wenn unser einzigartiges deutsches Wirtschaftssystem weiter funktionieren soll, muss die Politik dem Mittelstand die Pole Position einräumen. Dazu gehört zum Beispiel, dass künftig 20 Prozent der Raumfahrtgelder an Raumfahrt-KMUs fließen, um wegweisende Zuliefertechnologien entwickeln zu können.“

Thomas Sattelberger MdB: „Neil Armstrongs erste Schritte auf dem Mond haben die Menschen auf der Erde tief bewegt. 50 Jahre später ist es Zeit für einen neuen Schub. Europa und Deutschland müssen klotzen statt kleckern. Sie müssen jetzt wirksame Rahmenbedingungen schaffen, damit unsere mittelständische Raumfahrtindustrie mindestens Schritt halten kann mit den Wettbewerbern in den USA und Asien. Innovationskraft lässt sich
hierzulande nur entfalten, wenn Politik nicht im Kleinklein verharrt. Von hoher strategischer Bedeutung ist vor allem, die vier Raumfahrt-Cluster Berlin, München, Stuttgart-Bodensee und Bremen zu weltweit sichtbaren Innovationscampi weiterzuentwickeln, nur so gewinnen wir die besten Talente für die Raumfahrt.“

Wolfgang Heubisch MdL: „Im Jahr 2013 habe ich als Bayerns Forschungsminister gemeinsam mit dem damaligen Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) den Ludwig-Bölkow-Campus in Taufkirchen gegründet. Das war zukunftsfördernde Politik mit liberaler Handschrift. Seitdem hat die von der CSU geführte Staatsregierung das Thema Raumfahrt sträflich vernachlässigt. Und auch jetzt kommt zu wenig: Der Name „Bavaria One“ wurde wieder gestrichen. Die angekündigten Investitionen für die neue Fakultät für Luft- und Raumfahrt an der TUM im Haushalt 2019/20 sind viel zu gering, um nachhaltig Erfolg zu haben. Wir brauchen beherztere Schritte. Bayern steht nicht im Wettbewerb mit Bremen, sondern mit den internationalen Hotspots.“

SIEBEN FORDERUNGEN
anlässlich 50 Jahre Mondlandung

  1. DEUTSCHES RAUMFAHRT-ENGAGEMENT STEIGERN
    Deutschland muss den Führungsanspruch seiner mittelständischen Unternehmen in zukunftsweisenden Zuliefertechnologien ermöglichen. Dies setzt eine deutlich höhere deutsche Beteiligung an Technologie-Programmen in der Raumfahrt voraus – national sowie auch bei der ESA. Der deutsche Mittelstand hat eine überragende Position in Europa; das muss auch in der Raumfahrt gelingen. Derzeit
    liegt Deutschland hinter anderen EU-Partnern zurück.
  2. EIGENER EXPERIMENTIER-SATELLIT
    Deutschland braucht einen eigenen Satelliten, auf dem kleine, mittlere und große Raumfahrt-Zulieferer ihre Komponenten testen können („Trainingscamp im Weltall“). Die deutsche Raumfahrt-Industrie muss ihre hochwertige Technologie erproben und als „flugtauglich“ zertifizieren können. Nur mit schneller und regelmäßiger Qualifikation von Innovation kommen wir auf dem wirtschaftlich vielversprechenden New-Space-Markt voran.
  3. EIN FÜNFTEL FÜR KMUs
    KMUs in Deutschland müssen im wissenschaftlich-industriellen wie im hoheitlichen Raumfahrt-Ecosystem mit dem Zielwert 20 Prozent an Missionen beteiligt werden. So entwickelt Deutschland sowohl seine industriellen Raumfahrt-Strukturen nachhaltig weiter als auch seinen
    Innovationskurs.
  4. FINANZIERUNG SICHERN
    Deutsche Raumfahrt-KMUs brauchen Finanzierungsprogramme, die dem Charakter dieser Innovationsbranche gerecht werden – vor allem aufgrund ihrer Langzyklizität und ihrer auf unsere gesamte Volkswirtschaft ausstrahlenden strategischen Bedeutung. Raumfahrt-KMUs brauchen jenseits konservativer Kreditvergabe-Kriterien neue Finanzierungswege, um Investitionen und größere Projekte vorfinanzieren zu können.
  5. WELTRAUMMÜLL VORBEUGEN
    Deutschland muss Vorreiter werden bei der Prävention und Beseitigung von Weltraummüll. Und es muss künftig der Advokat sein für geeignete, international bindende Regelwerke. So entwickeln wir Kernkompetenzen deutscher Raumfahrt weiter und sichern damit langfristig Raumfahrt generell.
  6. KLEINE SATELLITEN FÖRDERN
    Deutschland muss seine Klein- und Kleinstsatelliten-Kompetenz ausbauen, anstatt sich nur auf Großprojekte zu fokussieren. Dies ist Voraussetzung für viele global wirkende kommerzielle Anwendungen, zum Beispiel Erdbeobachtung und Telekommunikation.
  7. CLUSTER ZU INNOVATIONS-CAMPI
    Die vier Raumfahrt-Cluster Berlin, München, Stuttgart/Bodensee und Bremen müssen zu großen, weltweit sichtbaren Innovations-Campi weiterentwickelt werden. Damit aktivieren wir die Hebelkräfte des Netzwerks von Forschung, Lehre, Gründung und kommerzieller Skalierung.

Dr.-Ing. Ernst K. Pfeiffer
Vorsitzender des Verbands mittelständischer Raumfahrtunternehmen „Best of Space“

Dr. h.c. Thomas Sattelberger MdB
Sprecher für Innovation, Bildung und Forschung FDP-Bundestagsfraktion

Dr. Wolfgang Heubisch MdL
Vizepräsident des Bayerischen Landtags; Bayerischer Staatsminister a.D. für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Mario Brandenburg MdB
Technologiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion

Hier geht’s zur Pressemitteilung und zu den sieben Forderungen

Hier geht’s zur Einladung „What’s Next in Space“ am 8. Juli im Bayerischen Landtag

Pressekontakt:
Jan Dermietzel
thomas.sattelberger.ma01@bundestag.de
+49 160 9491 4240